Eindrücke vom Symposium zur partizipativen Forschung in Rostock
Am 25. und 26. September 2025 fand an der Universitätsmedizin Rostock das Symposium zur partizipativen Forschung – Einbeziehung von Menschen mit gelebter Erfahrung – Psychische Störung und Demenz statt. Nationale und internationale Experten kamen in Rostock zusammen und teilten ihre Perspektiven in Vorträgen, Diskussionen und Workshops.
Was bedeutet partizipative Forschung überhaupt?
Hier wird nicht über Menschen geforscht, sondern mit ihnen. Bürger können sich aktiv an verschiedenen Phasen eines Forschungsprojekts beteiligen, wie an der Auswahl der Themen oder der Auswertung der Ergebnisse. Das hat für alle Seiten Vorteile: Patienten können mitbestimmen, welche Fragen wirklich wichtig sind. Forschende wiederum erhalten wertvolle Einblicke in die Lebenswirklichkeit der Betroffenen und können ihre Arbeit besser am tatsächlichen Bedarf ausrichten.
Ziel des Symposiums war es, gemeinsam Chancen und Herausforderungen zu erkennen und Wege zu finden, wie partizipative Forschung gut gelingen kann.
Ein erfolgreiches Beispiel aus der Praxis präsentierte Dr. Christopher Canning vom Waypoint Research Institute, Kanada: In einem seiner Projekte arbeitete ein Patient aus der Forensischen Psychiatrie so intensiv mit, dass er schließlich sogar Mitautor einer wissenschaftlichen Studie wurde.
„Ein starkes Zeichen für echte Teilhabe und gelebte Mitbestimmung in der Forschung“, sagt Valerie Bonke, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Comprehensive Cancer Center Mecklenburg Vorpommern (CCC-MV), die gemeinsam mit ihrer Kollegin Johanna Schmidt an dem Symposium teilnahm. Beide setzen sich dafür ein, partizipative Forschung und Versorgung auch in der Onkologie weiterzuentwickeln.
Das Symposium hat eindrucksvoll gezeigt: Forschung auf Augenhöhe ist nicht nur möglich, sondern bringt allen Beteiligten großen Nutzen. Sie eröffnet neue Perspektiven, fördert gegenseitiges Verständnis und führt zu Ergebnissen, die näher an der Lebensrealität der Betroffenen sind – und damit eine höhere Relevanz für Praxis und Versorgung haben.
Auch das CCC-MV in Rostock verfolgt diesen Ansatz im Rahmen des vom BMBF geförderten Verbundprojekts IMAGINE. Dort ist ein eigenes Arbeitspaket zur partizipativen Forschung unter der Leitung eines Patientenvertreters verankert. Derzeit findet ein strukturierter Erfahrungsaustausch zwischen den beteiligten Zentren statt, mit dem Ziel, partizipative Ansätze langfristig zu etablieren und weiterzuentwickeln.
Weitere Infos zum Projekt IMAGINE finden Sie z.B. hier:
Oder hier: